„Halbzeit“ auf der Baustelle für ein erstes Mehrfamilienhaus mit sieben Wohneinheiten
Über die hauseigene Wohnungsbaugesellschaft lässt die Gemeinde in der Graf-Zeppelin-Straße 18/20 derzeit ein staatlich gefördertes Wohnungsbauprojekt mit insgesamt 15 Mietwohnungen errichten, die für einkommensschwache Familien bestimmt sind (wir berichteten). „Halbzeit“ heißt es gerade für einen ersten, zweigeschossigen Neubau mit sieben Wohneinheiten, der im Herbst in Angriff genommen wurde und voraussichtlich im September bezugsfertig sein soll.
Der Rohbau ist mittlerweile unter Dach und Fach, auch die weißen Kunststofffenster sind bereits eingebaut. Am 13. Februar konnte das Richtfest gefeiert werden. Seither geben sich die Handwerker die Klinke in die Hand, um den Innenausbau voranzutreiben. Die Rohinstallation der technischen Gewerke wie Elektro, Heizung und Sanitär hat längst begonnen. Auch Trockenbauer und Gipser kommen mit ihren Gewerken zügig voran. Voraussichtlich Anfang April wird der Fußboden gegen Wärmeverlust und Trittschall gedämmt. Anschließend können die Rohre für die Fußbodenheizung verlegt werden. Gegen Ende April folgt schließlich der Estricheinbau.
Heizen mit thermischer Energie
Klimaneutralität und Nachhaltigkeit sind ehrgeizige Ziele für die Energieeffizienz dieses Wohnungsbauprojekts, „weshalb wir hier höchste energetische Standards erfüllen“, bestätigt Bauleiter Frank Vögele vom Architekturbüro Vögele. Der Energieeffizienzhausstandard 55 benötigt lediglich 55 Prozent der Energie eines konventionellen Neubaus. Bei der Gebäudehülle kommen dämmende und energieeffiziente Baumaterialien zum Einsatz.
Als Energiequelle für die Beheizung des Mehrfamilienhauses, sowie der Warmwasserbereitung dient eine oberflächennahe Geothermie in Kombination mit einer Wärmepumpe und einer auf dem Hausdach platzieren, aus 96 Modulen bestehenden Photovoltaikanlage.
Ende der zweiten Märzwoche brachte ein Team der Philippsburger Krämer Erdwärme GmbH die ersten acht von insgesamt 16 Bohrungen bis zu einer Tiefe von 31 Metern nieder, um dort platz- und kostensparende Erdwärmesonden zu platzieren. Sie bestehen aus PE 100-RC-Rohrsystemen, in denen 25prozentiges Mono-Ethylenglycol in einem geschlossenen Kreislauf durch Erdreich und Wärmepumpe zirkuliert. Die Wärmeträgerflüssigkeit überträgt die Erdwärme über die Wärmepumpe auf die Heizung.
„Die Erdwärme bietet uns nicht allein ökologische Vorteile, sondern auch langfristige Kosteneinsparungen bei Heizungs- und Stromkosten“, erwartet KWG-Geschäftsführer Christian Bickle. Bis zu etwa 80 Prozent der gewonnenen Energie für Heizung und Warmwasser kämen aus dem Erdreich. Die verbleibenden 20 Prozent würden als Strom für die Wärmepumpe benötigt. (jd) Fotos: jd