Seit Anfang November verharrt das Land in einem noch abgeschwächten „Lockdown“, mit unbekanntem Ausgang. Denn die Corona-Infektionszahlen kennen seither nur eine Richtung, die nach oben. Angesichts dieser Entwicklung fiel am Donnerstag das Ende der Rohbauphase für den von der KWG Reilingen mbH als Totalübernehmer beauftragten Neubau eines Mehrfamilienhauses in der Graf-Zeppelin-Straße 1/3 relativ schlicht aus.
Corona-Pandemie bestimmt den Ablauf
Trotz dieser ungewohnten Begleitumstände ließ es sich Zimmerermeister Emilio Sanchez nicht nehmen, unter dem Beifall der wenigen Gäste und in schwindelnder Höhe „mit Gunst und Verlaub“ den althergebrachten Richtspruch zu verkünden. In gereimter Form wünschte er dem „stolzen Werk der wack´ren Handwerksleut“ recht viel Glück und Gottes Segen. Gleich dreifach ließ Sanchez die Bauherrschaft und das Bauunternehmen hochleben. Ein gut gefülltes Glas auf ihr Wohl zu leeren, blieb dem Zimmermann jedoch verwehrt. Denn die geltenden Hygienebestimmungen verbieten aktuell den Ausschank von Alkohol im Freien. Damit fiel auch der alte Brauch, das leer getrunkene Glas auf hartem Grund zerschellen zu lassen, den strengen Corona-Regeln zum Opfer. Das erhoffte Glück für die Bauherrschaft soll diesmal ein echter Odenwälder Mistelzweig bringen, der anstelle eines Richtkranzes oder Tannengrün den Gebäudefirst ziert.
Nur drei Monate Bauzeit
Bürgermeister Stefan Weisbrod hatte zuvor bereits die Vertreter der Handwerkerschaft, der Baufirma Sattler GmbH und des KWG-Aufsichtsrats willkommen geheißen. Er lobte die reibungslose und professionelle Zusammenarbeit mit dem bereits in dritter Generation geführten Birkenauer Bauunternehmen Sattler, das den Rohbau binnen drei Monaten hochgezogen habe. Der Handwerkerschaft rief er ein herzliches „Danke“ zu.
Firmenchef Gregor Sattler würdigte seinerseits die enge Partnerschaft mit der Gemeinde und dankte den Verantwortlichen für das geschenkte Vertrauen. Er sicherte zu, die schon beim Rohbau gezeigten Anstrengungen auch beim Innenausbau fortzusetzen und für einen termingerechten Projektabschluss zu sorgen. Bis Anfang Februar werde es schon möglich, das Baugerüst abzuschlagen und die Wohnstraße wieder für den Verkehr frei zu geben. Bis dahin sollen die gerade aufgemessenen Fenster bereits eingebaut sein, um sich nachfolgend auf den Innenausbau konzentrieren zu können. Über die Weihnachts- und Neujahrstage werde die Baustelle für drei Wochen geschlossen sein, so Sattler.
(jd)
Fotos: Gemeinde